Der wahre Horror: Eine Organspende

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Portrait Richard Estermann

Am 15. Mai stimmen wir über das neue «Organspendegesetz» ab. Um was geht es? Laut heutiger Gesetzeslage dürfen einem Menschen nur dann Organe entnommen werden, wenn er zu Lebzeiten die Bewilligung dazu erteilte. Neu sollen nun alle Personen zu Organspendern werden, wenn sie nicht ausdrücklich dagegen sind, ihren Willen schriftlich festhalten und sich in einem zentralen Register eintragen.

Wo liegt das Problem? Nach heutiger Gesetzgebung können dem Spender bereits fünf Minuten nach seinem «Hirntod» Organe entnommen werden. Diese müssen aber unbedingt von einem noch lebenden Menschen kommen. Ein totes Organ, das nicht mehr durchblutet wird, ist für eine Transplantation unbrauchbar. Der «Hirntod» des Menschen ist aber eine juristische Definition und kann nicht mit seinem endgültigen Tod gleichgesetzt werden. Sterben ist ein Prozess und es ist unklar, wann genau eine Irreversibilität des Gehirns eintritt. Eine Organentnahme ist deshalb ethisch, moralisch verwerflich und auch juristisch nicht haltbar. Im Rahmen der vom Gesetz garantierten körperlichen Integrität und Unversehrtheit sogar ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit! Deshalb hat sich ein Komitee von Wissenschaftlern und Ärzten sowie Politikern aller Parteien formiert: Sie sagen Nein zur Änderung des Organspendegesetzes.

Der Spender wird für die Organentnahme an Händen und Füssen festgebunden. In der Halsschlagader wird ein Ballon platziert, der dafür sorgt, dass kein Blut ins Gehirn zurückfliessen kann. So soll definitiv verhindert werden, dass der Spender wieder sein Bewusstsein erlangt. Dann wird der gesamte Körper aufgeschnitten, vom Hals bis zum Schambein. Es kommt zu Zuckungen, Blut spritzt und das Herz schlägt wild unter dieser enormen Stresssituation. Die Hände des Spenders fühlen sich ganz warm und lebendig an. Das ist auch für die Angehörigen eine irritierende Situation und bedeutet für sie eine grosse Belastung. Zuletzt wird der Körper des Spenders ausgestopft, zugenäht und zur Bestattung freigegeben. Ein friedvolles Sterben im Beisein von Angehörigen ist unmöglich. Wissenschaftlich fundierte Informationen über die ganze Problematik finden Sie auf der Webseite www.initiative-kao.de.

Auch für alle Gläubigen, die an die Existenz einer Seele glauben, ist die Situation der Organentnahme eine grosse Belastung, denn niemand weiss, wie sich diese auf die seelische Weiterentwicklung auswirkt. Dazu käme unser Gesundheitssystem durch die neuen Transplantationskosten an seine Grenzen und die Krankenkassenprämien würden für viele Menschen unbezahlbar. Zudem würde bei einer Annahme des Gesetzes, der Mensch zum Ersatzteillager des Staates und dem Organhandel wären Tür und Tor geöffnet. Deshalb am 15. Mai zum Gesetz über die «Organspenden fördern»: NEIN.