Nochmals: Hypnose - Selbsthypnose

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Portrait Richard Estermann

Kein Thema hat bisher ein grösseres Echo ausgelöst, als die Kolumnen über Hypnose. Die Leser bekundeten mit positiven Reaktionen ihr Interesse. Das ist gut so, denn unzählige Personen nutzen bereits die Macht der Selbsthypnose für sich. Ich kenne persönlich eine ganze Reihe Sportler aber auch Führungskräfte, welche diese täglich erfolgreich anwenden. Doch man spricht nicht gerne darüber...

Der Schweizer Psychiater und Wissenschaftler Bertrand Piccard, umkreiste als erster Mensch die Erde in einem Ballon und später im Solarflugzeug. In mehreren Interviews beschrieb er, wie er bei seiner transatlantischen Ballon- Überfahrt mit Hilfe der Selbsthypnose den Schlaf-Wach-Rhythmus in den Griff bekam und sie ihm die Angst vor einer totalen Übermüdung nahm. Auch bei seiner Weltumrundung mit dem Solarflugzeug war sie ihm eine grosse Hilfe. Im Cockpit, ganz allein und auf sich selbst angewiesen, gelang es ihm damit, auch in schwierigen Situationen konzentriert zu bleiben, Stress erfolgreich zu bewältigen und Erholungsphasen bestmöglich zu nutzen. Wörtlich sagte Piccard: „In Hypnose kann man sich erholen, ohne zu schlafen!“

Hypnose ist hierzulande nur Insidern bekannt. Was bei der klassischen Hypnose im Rahmen eines post-hypnotischen Auftrages möglich ist, gehört deshalb zu einem gut gehüteten Geheimnis im Sport. Damit ist nämlich ganz legal die Konditionierung auf ein bestimmtes Ziel hin möglich und der Athlet erbringt exakt zu diesem Zeitpunkt eine optimale Leistung. Auf diese Weise sind absolute Spitzenleistungen möglich,- eine entsprechende seriöse und längerfristige Konditionierung vorausgesetzt.

In den USA sind Hypnose und Selbsthypnose im Sport längst das grosse Thema. Der bekannte US- Sportpsychologe und Hypnosespezialist Dr. Jack Singer sagt dazu: „Gedanken und Vorstellungen übertragen sich in Hypnose auf die körperliche Ebene. Sportliche Leistungen lassen sich so optimieren!“ Auch Konzentrationsstörungen, Stressbewältigung, die Erzeugung positiver Emotionen, Visualisierung unserer Ziele und Bewegungs- Optimierung, sind wichtige Themen. Wir können in Hypnose entsprechende Situationen simulieren und dadurch lernen, mit Druck umzugehen! Angst vor dem Gewinnen oder Verlieren, Versagensangst, Prüfungsangst, Lampenfieber und Hemmungen, sind weitere klassische Themen, die wir mit Selbsthypnose erfolgreich angehen können.

Aber es sei gewarnt: Es gibt wenig Fachleute, die sich in diesem Metier wirklich auskennen. Und es ist nicht ungefährlich, denn man kann damit auch viel Unfug treiben! Das weiss ich aus eigener Erfahrung, denn ich absolvierte seinerzeit beim führenden Hypnotiseur Europas, Hans Rouselle in Kaiserslautern eine intensive Ausbildung und gab mein Wissen in Kursen an Teilnehmer aus vielen Ländern weiter. Mein Tipp: Besorgen Sie sich Fachliteratur und wenden Sie sich bei Interesse unbedingt an einen seriösen, zusätzlich in Hypnose ausgebildeten Facharzt!