«Dem Menschen sind in seiner Vorstellung keine Grenzen
gesetzt ausser denen, die er sich selbst setzt!»
Richard F. Estermann
|
«Trainingsweltmeister»
Kolumne "Kompass"
Fast jeder Athlet kennt die Situation: Die Trainingsleistung ist hervorragend, im Wettkampf kann er aber diese nicht abrufen. Und der Sportler weiss in der Regel auch nicht warum. Man spricht in diesem Fall etwas despektierlich von einem «Trainingsweltmeister».
Wo liegt das Problem? Einerseits daran, dass ein Training planbar ist (Ort, Zeit, etc.) und meistens in einer vertrauten Umgebung stattfindet. Das gibt dem Athleten Sicherheit und Geborgenheit. Im Wettkampf ist alles anders: Oft andere Bedingungen (Klima, Essen etc.), Konkurrenten, Zuschauer, die eigene Erwartungshaltung, diejenige der Fans, des Trainers, der Angehörigen und des Umfeldes. Er tritt deshalb nicht nur für sich selbst an, sondern auch für deren Erwartungen. Diese Situation erzeugt bei vielen Athleten einen gewissen Druck – sie verkrampfen sich. Nervosität, Versagensängste und Zweifel stellen sich ein.
Die persönliche Erwartungshaltung (Druck) und die Bewertung, welche der Sportler einem kommenden Wettkampf beimisst, entscheidet zu einem grossen Teil über seine Leistung. Es spielen sich bekanntlich alle wichtigen Dinge im Kopf ab. Deshalb gilt es, die Bedeutung eines Wettkampfes herunterzufahren nach dem Motto: «Ball tief halten». Dem kommenden Wettkampf mit Zuversicht, Freude und Gelassenheit entgegenblicken. Eine echte Hilfe ist dabei ein geeignetes Motivationstraining, aber auch Visualisierungen, positive Selbstgespräche und Rituale helfen. Im Rahmen dieser Kolumne werden wir uns mit dem einen oder anderen Thema noch befassen.