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«Dem Menschen sind in seiner Vorstellung keine Grenzen
 
gesetzt ausser denen, die er sich selbst setzt
 
Richard F. Estermann

«Glücksfaktor» Sport

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Portrait Richard Estermann

Viele Menschen sind ihr ganzes Leben lang auf der Suche nach Liebe und Glück. Beides kann man bekanntlich nicht kaufen, denn sie sind nicht materieller Natur.

Wichtig ist für das eigene Glück, seine Stärken und Talente zu erkennen, sich ein Ziel setzen und das Geschehen in die eigene Hand nehmen. Dem Leben einen Sinn geben und erkennen, dass es noch etwas Grösseres gibt als wir selbst. Doch das ist ein anderes Thema...

Glück kann man nicht erzwingen. Es ist etwas, das einfach geschieht,- nämlich in unserem Gehirn. Es kann uns mit Glücksgefühlen belohnen, aber auch mit Unglücklichsein bestrafen. Verantwortlich für das Glücksgefühl sind chemische Botenstoffe, auch «Glückshormone» genannt, die im Gehirn freigesetzt werden. In erster Linie sind das Dopamin und Serotonin. Sie sind unsere Glücksboten! Sie schlagen zwischen den Nervenzellen chemische Brücken, bringen uns Wohlbefinden, Zufriedenheit und Glück. In einem Glücksgefühl, können wir die ganze Welt umarmen. Wir sind voll Zuversicht und Optimismus und haben das positive Gefühl: Alles ist gut – alles wird gut!

Glückshormone regulieren auch das Immunsystem und machen uns widerstandsfähiger! Besonders Dopamin macht uns nicht nur glücklich, sondern es verbessert auch unsere Gedächtnisleistung und die Motorik, wie Untersuchungen zeigen. Auch ein herzhaftes Lachen setzt Glückshormone frei, denn Lachen ist eine echte Medizin! Es verlangsamt den Puls und erhöht die Sauerstoffzufuhr zum Muskelgewebe. Das Stresshormon Cortison wird dabei abgebaut. Glückliche Menschen leben nachweislich länger, sind produktiver und leistungsfähiger. Sie sind gelassener und können besser mit Stress umgehen.

Auch ein «Umweg» kann zu Glück führen, nämlich über Anstrengung, die eigenen Kräfte einsetzen, Schwierigkeiten meistern, ihnen nicht ausweichen und dabei wachsen. Bereits regelmässige Bewegung, Gymnastik oder Wandern, verbessert spürbar unser Wohlbefinden. Nicht nur aus Gründen der Fitness und weil es Spass macht, betreiben deshalb viele Menschen regelmässig Sport. Athleten nutzen damit die Möglichkeit, ihre Chemie im Gehirn in Richtung Glück zu beeinflussen. Ihre seelischen Höhenflüge sind die Folge körperlicher Anstrengungen. Wenn sich der Sportler nämlich auf eine Aufgabe konzentriert und vollständig in ihr aufgeht, entsteht ein tiefes Glücksgefühl. Vor allem beim Ausdauersport, wie beim Marathonlauf, schüttet das Gehirn – nach einer bestimmten Kilometerzahl - diese Botenstoffe aus. Und auch Endorphine. Dabei handelt es sich um eine Art Morphine, welche die Schmerzempfindlichkeit herabsetzen und bei starker körperlicher Aktivität freigesetzt werden. Der Sportler erlebt dabei eine tiefe Befriedigung, ein extremes Hochgefühl und der Körper verlangt das immer wieder. Übrigens: Bereits dreissig Minuten Laufen täglich genügt, um die Körperchemie auf Wohlbefinden umzustellen. Wenn das kein Ansporn ist, Sport zu betreiben...