«Dem Menschen sind in seiner Vorstellung keine Grenzen
gesetzt ausser denen, die er sich selbst setzt!»
Richard F. Estermann
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Die Macht der Vorstellung!
Anfang der 80er- Jahre hatte ich das Privileg, den deutschen Arzt und Abenteurer Dr. med. Hannes Lindemann persönlich kennen zu lernen. Ich erinnere mich an einen sehr einfachen, bescheidenen, aber hochgebildeten und weitgereisten Mann. Weltbekannt wurde Lindemann, als er 1955 als erster Mensch überhaupt, allein in einem primitiven Einbaum in 72 Tagen den Atlantik überquerte. Ein Jahr später schaffte er es nochmals in einem Faltboot und beschrieb die Erlebnisse in seinem Buch: „Allein über den Ozean“. Grundlage für diese und andere sensationellen Erfolge war eine intensive, mentale Vorbereitung auf das Abenteuer. Dazu verwendete er auf der Überfahrt spezielle Suggestionen und arbeitete mit Autogenem Training, als dessen Pionier er bis heute gilt. Dank seiner grossen Popularität half er der Methode definitiv zum Durchbruch. Das Ziel von Dr. Lindemann war immer, an die physische und psychische Grenze des Machbaren zu gehen.
Sind Träume nur Schäume?
Haben Sie sich auch schon gefragt, was wohl hinter der Manifestation eines Traumes steckt? Grundsätzlich sind Träume, der Spiegel unserer Seele. Sie zeigen, was uns bewusst oder unbewusst beschäftigt. Ob Träume uns oft sogar etwas sagen wollen? Ja, ein Traum kann unbewusste Informationen – in einer speziellen Symbolsprache - in unser Bewusstsein transportieren und man erfährt so einiges über sich selbst!
In den meisten Fällen ist es so, dass ein Traum Inhalte täglicher Erlebnisse verarbeitet. Besonders deutlich wird dies, wenn wir kurz vor dem Zubettgehen noch einen speziellen Film konsumieren. Inhalte davon, welche uns emotionell beschäftigen oder ein aufwühlendes Buch, welches wir mit ins Bett nehmen, zeigen sich nachts im Traum. Träume sind für uns immer real! Es gibt schöne und angenehme Träume. Solche die uns nachdenklich stimmen aber auch bedrohliche und Angst einflössende Albträume, mit negativen Emotionen. Es gibt Wunschträume und selten auch Wahrträume.
Was war vor dem Urknall?
Betrachten wir einmal in einer klaren Sommernacht den Sternenhimmel. Friedlich blinken die bekannten und vertrauten Sternbilder zu uns herab: Grosser und kleiner Wagen, Cassiopeia, die Plejaden ...
Die Milchstrasse zieht sich als auffallend helles Band über den gesamten Horizont. Doch der Eindruck täuscht. Was sich über uns im Kosmos abspielt, ist ganz einfach unvorstellbar: Pulsare, Quasare, rote Riesen, schwarze Löcher... Wir werden hier mit Dimensionen, Distanzen und Geschwindigkeiten konfrontiert, die unser Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigen. Nur ein Beispiel: Die «Andromeda- Galaxis» mit einem Durchmesser von 110'000 Lichtjahren, beinhaltet über eine Billion Sterne und ist mehr als 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Obwohl das Licht dieser Galaxie sich mit 300'000 Kilometer pro Sekunde fortbewegt braucht es über 2,5 Millionen Jahre, bis es endlich unsere Erde erreicht!
Nochmals: Hypnose - Selbsthypnose
Kein Thema hat bisher ein grösseres Echo ausgelöst, als die Kolumnen über Hypnose. Die Leser bekundeten mit positiven Reaktionen ihr Interesse. Das ist gut so, denn unzählige Personen nutzen bereits die Macht der Selbsthypnose für sich. Ich kenne persönlich eine ganze Reihe Sportler aber auch Führungskräfte, welche diese täglich erfolgreich anwenden. Doch man spricht nicht gerne darüber...
Der Schweizer Psychiater und Wissenschaftler Bertrand Piccard, umkreiste als erster Mensch die Erde in einem Ballon und später im Solarflugzeug. In mehreren Interviews beschrieb er, wie er bei seiner transatlantischen Ballon- Überfahrt mit Hilfe der Selbsthypnose den Schlaf-Wach-Rhythmus in den Griff bekam und sie ihm die Angst vor einer totalen Übermüdung nahm. Auch bei seiner Weltumrundung mit dem Solarflugzeug war sie ihm eine grosse Hilfe. Im Cockpit, ganz allein und auf sich selbst angewiesen, gelang es ihm damit, auch in schwierigen Situationen konzentriert zu bleiben, Stress erfolgreich zu bewältigen und Erholungsphasen bestmöglich zu nutzen. Wörtlich sagte Piccard: „In Hypnose kann man sich erholen, ohne zu schlafen!“
Die Macht der Rituale
Sie haben vielleicht anlässlich eines Tennis-Turniers Rafael Nadal beobachtet, wie er seine Flaschen ausrichtet, das Tenue zurechtzupft und sich dabei gefragt, was das wohl zu bedeuten habe.
Ein anderer Tennisspieler lässt den Ball vor dem Aufschlag x-mal vom Boden aufspringen und verlangt immer wieder den gleichen Ball, wenn er damit Erfolg hat. Aber auch ein Schrei am Start, das «Abklatschen» am Ende einer Partie, einen Kreis bilden, eine «Verschwörung» inszenieren usw. gehören in die Kategorie Rituale.
Jede gute Sportlerin und jeder gute Sportler hat eigene Rituale. Einige sind ausgeprägt, oft originell und gut sichtbar, andere nicht auf den ersten Blick erkennbar. Obwohl Rituale mit der betreffenden Sportart nichts zu tun haben, besitzen sie eine enorme Macht und haben eine ganz wichtige Funktion: Sie verstärken die Konzentration und geben dem Spieler Sicherheit. Sie wirken auch als Auslöser, um eine «mentale Automatik» einzuschalten, z.B. um die Ruhe zu bewahren und entspannt zu bleiben. In schwierigen Situationen, wenn das Spiel nicht nach Plan verläuft oder wir unter Druck stehen, sind Rituale besonders wichtig. Denn unter Druck neigen wir dazu, hastig oder überstürzt zu handeln. Die Vorbereitungen für den Aufschlag werden nicht mehr exakt ausgeführt und die Atmung wird oberflächlich. Hier helfen uns Rituale, wieder die notwendige Ruhe ins Spiel zu bringen und «uns wieder selbst zu finden».