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«Dem Menschen sind in seiner Vorstellung keine Grenzen
 
gesetzt ausser denen, die er sich selbst setzt
 
Richard F. Estermann

Mein Interview mit ISABELL GROSSMANN: Frauenpower und mentale Stärke!

Willisauer BoteEine Frau, die sich mit Leib und Seele dem Thai-Boxen verschrieben hat, ist die 31-jährige ISABELL GROSSMANN aus Zell. Die studierte Betriebsökonomin, welche heute in Luzern wohnt, hat gerade vor kurzem im Casino Luzern ihren zweiten Kampf absolviert, gegen die Italienerin ISABELLA RATTI – und gewonnen! Frau GROSSMANN kam erst vor wenigen Jahren – per Zufall – zu diesem Kampfsport. Der Thai-Boxsport hat sie sofort fasziniert und nicht mehr losgelassen. Für viele Leute ist dieser Kampfsport aber fast ein bisschen brutal, werden doch die Gegner mit Faustschlägen, Ellenbogen- und Kniestössen traktiert. Auch Schläge aus der Drehung („Backfist“) sind erlaubt.

In einem solchen Kampf geht es auch wesentlich darum, einen kühlen Kopf zu bewahren, über den Dingen zu stehen und mental wach zu sein. Vor einigen Tagen traf ich die sympathische junge Frau in einem Café zum Interview:

Isabell GROSSMANN (Foto: Richard Estermann)Frau Grossmann: Thai-Boxen wird von vielen als eine etwas brutale Sportart bezeichnet. Stimmt das oder täuscht der Eindruck?

Ja, es ist so, wie bei jeder Kampfsportart. Im Ring muss man sich einfach schlagen, will man gewinnen. Es gibt aber klare Regeln, an welche sich die meisten Athletinnen halten. Deswegen laufen die meisten Kämpfe sehr fair ab.

Auf was muss man beim Thai- Boxen besonders achten?

Kondition ist sehr wichtig. Ein Kampf dauert 3 x 2 Minuten. In dieser kurzen Zeit muss man aber sehr fokussiert sein und darf sich nicht ablenken lassen. Im schlimmsten Fall könnte man dann gerade einen Schlag kassieren und der Kampf wäre aus...

Wie oft trainieren Sie pro Woche – Sie arbeiten ja 100%?

In der Vorbereitungsphase für einen Wettkampf, sind es sechs bis acht Stunden. Einen Tag pro Woche mache ich Pause, für die wichtige Regeneration des Körpers.

Wie bereiten Sie sich mental auf einen Kampf vor?

Ich visualisiere verschiedene Kampfsituationen und stelle mir vor, wie ich auf einen bestimmten Angriff meiner Gegnerin reagiere. Natürlich ist es mein Ziel, zu gewinnen. Meine Erfahrung mit dem mentalen Training ist allerdings noch nicht so gross aber ich stelle fest: Mentale Stärke ist besonders wichtig, wenn man unter Druck steht!

Wie haben Sie den harten „Drehschlag“ von Frau RATTI in Ihrem letzten Kampf verarbeitet?

Ja, ich war wirklich etwas benommen, konnte dann aber eine Pause machen weil der Schlag, den meine Gegnerin anwendete, im Prinzip nicht erlaubt war. In der kurzen Pause von einer halben Minute konnte ich mich erholen, setzte anschliessend die Gegnerin unter Druck und sie wurde sogar angezählt.

Hilft Ihnen Ihr Kampfsport auch im täglichen Leben?

Ja sehr! Ich habe dank diesem Sport gelernt, auch in extremen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren!

Was haben Sie als nächstes in sportlicher Hinsicht vor und was sind Ihre Ziele für die Zukunft?

Meinen nächsten Kampf habe ich am 10.Dezember in Dietikon/ZH. Ich mache einfach weiter so lange ich Spass daran habe, unverletzt bin und über genügend Zeit verfüge, für das Training. Und so lange ich die Unterstützung habe von meinem Arbeitgeber und von meinem Umfeld. Grosse Pläne für die Zukunft mache ich mir nicht – ich lasse mich überraschen...

Vielen Dank Frau Grossmann!

Das Interview erschien am 11. November 2016 im WILLISAUER BOTE“: Hier die PDF-Datei zum Herunterladen

Erfolg ist nie Zufall!

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Kolumne "Kompass"

Portrait Richard EstermannBestimmt haben Sie schon mal gehört, dass ein Sportler dank seiner mentalen Stärke ein Match gewinnen konnte. Doch was ist eigentlich mentales Training genau? Ich will hier nicht die wissenschaftliche Definition erörtern, sondern das, was wir damit erreichen können. Nämlich das Visualisieren von Bewegungsabläufen und kritischen oder schwierigen Situationen. «Mentale Bewegungsabläufe» sind intensive, geistige Vorstellungen, die sich in unser Unterbewusstsein einprägen. Sie haben die Tendenz, sich bei Wiederholungen zu realisieren und später zu automatisieren. Damit schaffen wir optimale Voraussetzungen für einen Wettkampf. Champions sagen deshalb nach einem erfolgreichen Turnier: «Es ging alles ganz leicht wie von selbst!»

Im Weiteren erreichen wir mit mentalem Training eine Steigerung der Konzentrationsfähigkeit sowie eine Reduktion von Leistungsdruck und Stress. Mit Hilfe mentaler Fähigkeiten gelingt uns eine bessere Gedankenkontrolle und ein positiver Umgang mit Emotionen. Wir entwickeln zudem eine grössere Eigenmotivation, erlangen mehr Selbstvertrauen und gewinnen eine positive Einstellung zum Wettkampf. Grund genug, sich dem mentalen Thema zu widmen!

Ein mental starker Athlet geht locker, mit Zuversicht und Selbstvertrauen in den Wettkampf. Negative und leistungshemmende Gedanken lässt er nicht zu. Ebenso wenig Startfieber, eine zu grosse Nervosität oder Verkrampfungen. Motto: Ein Problem wird für den Erfolgreichen zu einer Chance und ein Hindernis zu einer einmaligen Gelegenheit!

Mental stark: Mikaela Shiffrin

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Kolumne "Kompass"

Portrait Richard EstermannEin «mentales Highlight» im internationalen Sportzirkus ist der amerikanische Skistar Mikaela Shiffrin. Sie ist 19-fache Weltcup-Siegerin, zweifache Weltmeisterin und Olympiasiegerin, und das mit 20 Jahren! Wir erinnern uns an TV-Übertragungen vom letzten Winter: Shiffrin stützt sich auf ihre Stöcke, schliesst die Augen und fährt mental ganz entspannt die Strecke ab. Sie achtet dabei auf Einzelheiten, kritische Stellen und merkt sich, wo sie Fahrt herausnehmen muss. Wenn sie einen Fehler macht oder den Faden verliert, beginnt sie von vorne. Was zeichnet Mikaela Shiffrin aus? Sie hat eine exzellente Fahrtechnik, ein beeindruckendes Selbstvertrauen und für ihr jugendliches Alter eine unfassbare, mentale Stärke.

Die mentale Stärke eines Athleten zeigt sich ganz besonders im Wettkampf. Das ist auch bei Mikaela Shiffrin der Fall. Ihr unerschütterliches Selbstvertrauen erlaubt es ihr, zwischen den Läufen ein Nickerchen zu machen und im zweiten Lauf eine neue Bestzeit aufzustellen. Kurz vor Beginn der neuen Weltcupsaison erklärte sie, sie möchte diesen Winter den Gesamt-Weltcup gewinnen. Wenn sie ihre mentale Stärke weiter ausspielen kann, zweifelt niemand daran.

Die Macht unserer Gedanken

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Kolumne "Kompass"

Portrait Richard EstermannDer Grundsatz einer erfolgreichen mentalen Vorstellung lautet: Jeder Gedanke ist wie ein Samenkorn, das wir in die Erde legen. Es wird wachsen und Früchte tragen, je nach Art und Qualität des Samens. Und wir werden das ernten, was wir gesät haben!

Dementsprechend hat jeder Gedanke die Tendenz, sich zu verwirklichen. Vermeiden wir also negative Gedanken und Formulierungen. Auch bestimmte Wörter wie «Wenn und Aber» oder «hoffnungslos und unmöglich!».

Es ist ausserordentlich wichtig, dass unsere Gedanken und Vorstellungen positiv sind. Mental starke Persönlichkeiten entwickeln positive Energien durch Gedanken wie Optimismus, Vertrauen, Freude, Glück, Begeisterung, Mut, Erfolg, aber auch Ruhe und Gelassenheit.

R.W.Emerson sagte: Der Mensch ist das, was er den ganzen Tag über denkt! Doch wie viele Gedanken haben wir pro Tag und welcher Art sind sie? Nehmen wir an, dass uns pro Sekunde ein Gedanke durch den Kopf geht, dann sind das in einer Minute 60, in einer Stunde 3'600 und in einem Tag (bei 16 Stunden) 57'600 Gedanken. Die Frage ist: Wie viele dieser Gedanken sind positiv? Negative Gedanken, Erlebnisse und Gefühle, rufen Ängste, Befürchtungen und Zweifel hervor. Sie lassen uns falsch reagieren und handeln und der Athlet zählt oft schon beim Start zu den Geschlagenen!

Gedanken bestimmen nicht nur das Leben eines Sportlers, sondern auch Beruf und Alltag. Denken wir an Hiob: Was ich befürchtet habe, ist zu mir gekommen! Mit gezieltem mentalem Training, können wir uns positiv auf kommende Ereignisse vorbereiten.

Bestzeiten erreichen

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Kolumne "Kompass"

Portrait Richard EstermannWie gehen SportlerInnen mit Nervosität um? Wie bändigt man die Angst vor dem theoretisch besseren Konkurrenten? Wie zeigt man seine bestmögliche Leistung auch unter schwierigen oder ungewohnten Bedingungen? All diese Fragen haben mich während meiner aktiven Zeit als mentaler Coach beschäftigt und meinen Alltag bestimmt. Und ich habe sie beantwortet. In mehr als 3000 Vorträgen, Kursen, Seminaren und Workshops über mentale Techniken für AthletInnen im In- und Ausland habe ich mein Wissen weitergegeben. Ich weiss, was SportlerInnen bewegt, und wie sie sich zu Höchstleistungen bringen können. Ich habe sie persönlich bei nationalen und internationalen Wettkämpfen betreut, ihnen das positive Denken und «Self-Management» nähergebracht.

Aber nicht nur SportlerInnen können mit mentalem Training punktgenau ihre Bestzeiten abliefern und sich zu Höchstleistungen motivieren, sondern auch diejenigen, von denen im Beruf einiges gefordert wird. Denn diese für den Sport gewonnen Fähigkeiten lassen sich leicht und vor allem gewinnbringend auch im Alltagsleben anwenden. Gerade im geschäftlichen Bereich ist die mentale Stärke ein absolutes Ass im Ärmel. Diese Parallelen zwischen Sport und Beruf habe ich bereits in meinem Beststeller «Spitze im Sport Spitze im Beruf, mit mentaler Stärke zum Erfolg» thematisiert.

Nun werden Sie in meiner Kolumne «Kompass» regelmässig von mir lesen, Tipps und Tricks erlernen, sich Ratschläge einholen und selbst motivieren. Und zwar nicht nur für den nächsten Wettkampf, sondern auch für zukünftige Herausforderungen und schwere Entscheidungen, vor denen wir alle mehrfach im Laufe des Lebens stehen.