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«Dem Menschen sind in seiner Vorstellung keine Grenzen
 
gesetzt ausser denen, die er sich selbst setzt
 
Richard F. Estermann

Mental stark: PETRA LUSTENBERGER (Schiessen)

Petra LustenbergerDas mentale Training ist heute im Sport nicht mehr wegzudenken. In einigen Sportarten wie Tennis oder Golf, spielt es eine entscheidende Rolle. Aber auch in der Leichtathletik, bei Kampfsportarten und in vielen anderen Bereichen, kommt den mentalen Techniken eine enorme Bedeutung zu. Und ganz besonders im Schiessen!

Um absolute Spitzenleistungen im Schiessen zu erbringen ist nicht nur eine möglichst perfekte Technik notwendig, sondern es sind auch ganz spezielle, mentale Vorbereitungen zu treffen.

Eine Ausnahmeathletin in dieser Sportart, ist die 25-jährige PETRA LUSTENBERGER aus Rothenburg/LU. Dank intensiver Tätigkeit im mentalen Bereich, erzielte sie innerhalb eines Jahres enorme Fortschritte. Die sympathische junge Frau ist engagiert, trainingsfleissig und sehr motiviert. Obwohl sie im persönlichen Umgang sympathisch und bescheiden auftritt, ist PETRA LUSTENBERGER trotzdem ausserordentlich zielstrebig und ihre Erfolge können sich sehen lassen:

1. Platz an den Zentralschweizermeisterschaften im Luftgewehr-Dreistellungswettkampf. Sie liess die gesamte Männerwelt hinter sich...

1. Platz und damit SCHWEIZER MEISTERIN im Kleinkalieber-Dreistellungsmatch (Königsdisziplin)

Nun wurde die ambitionierte Athletin vom „Schweiz. Schiesssportverband" (SSV) bereits für die Luftgewehr- Europameisterschaft in Györ/Ungarn nominiert.

Das ganz grosse Ziel von PETRA LUSTENBERGER sind natürlich die olympischen Spiele in Rio! So oder so hat sie noch eine tolle Zukunft vor sich, denn sie besitzt alle Voraussetzungen für eine internationale Karriere. Ich drücke ihr beide Daumen!

Ihre Webseite: www.petralustenberger.ch

Vorbereitung auf Olympia 2016 in RIO

Rio 2016Die Vorbereitung auf ein sportliches Grossereignis, wie sie eine Olympiade heute darstellt, beginnt nicht erst einige Tage vor dem Abflug. Wie in meinem Buch „SPITZE IM SPORT" bereits dargestellt, setzen sich Athleten kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele. Letzteres gilt für olympische Spiele. Je wichtiger ein Sportereignis ist, desto länger die mentale Vorbereitungszeit. Bei olympischen Spielen beginnt sie also in der Regel vier Jahre vor dem Ereignis.

Momentan bereite ich einige Athleten und eine Athletin aus verschiedenen Sportarten mental auf Olympia 2016 in RIO vor. Grundsätzlich geht es bei Athleten in erster Linie darum, die Technik einer Sportart weiter zu entwickeln und zu optimieren. Aber technisches Können allein genügt bekanntlich nie, um wirklich erfolgreich zu sein. Wir müssen uns auch auf das „emotionale Gewicht" einer derartigen Sport- Grossveranstaltung vorbereiten. Und die mentale Vorbereitung ist dabei von entscheidender Bedeutung. Ziel unserer Vorbereitungen ist es, genau zum richtigen Zeitpunkt in Topform zu sein, um eine absolute Höchstleistung zu erbringen! Denken wir an die Tatsache:

Olympiasieger wird nicht zwangsläufig der aktuelle Weltmeister oder Weltrekordinhaber sondern derjenige dem es gelingt, an diesem Wettkampftag und unter den gegebenen Bedingungen die beste Leistung zu erbringen!

Dieses Ziel können wir nur durch eine entsprechende Vorbereitung und durch eine effektive Zielprogrammierung erreichen. Die Teilnehmer sollen sich vor dem Abflug nach Olympia sagen können:

„Ich weiss, dass ich optimal vorbereitet und sehr stark bin. Ich werde mein Ziel erreichen!"

Mit mentaler Stärke zum Erfolg!

Die Probleme beim abstiegsgefährdeten Fussballclub Luzern (FCL) sind allgemein bekannt. Die NEUE LUZERNER ZEITUNG hat mich deshalb gebeten, anlässlich des Spiels Luzern - Vaduz eine „mentale Analyse" des FCL zu erstellen. Hier der ausführliche Bericht von DANIEL WYRSCH:

150316 - NLZ Richard Estermann kommentiert FCL-FC Vaduz

Übersättigung

Ich sitze vor dem Fernsehgerät: Leichtathletik- Europameisterschaften in Barcelona. Es geht Schlag auf Schlag: 200m Finale/Herren, 400m Finale/Damen, 110m Hürden Finale/Herren, 3000m Hindernis/Damen, 800m Finale/Damen, 1500m Finale/Herren. Dazu Hammerwerfen, Hochsprung, Dreisprung, Speerwerfen, Zehnkampf... Das alles innert wenigen Stunden,- ohne Atempause.

Ich hole mir ein Getränk aus dem Kühlschrank und frage mich plötzlich: Wie war das jetzt noch? Wie hiess eigentlich der Sieger über 200m und wer war an zweiter Stelle? Zu meinem Entsetzen muss ich gestehen, dass ich mich bereits nach etwas mehr als einer Stunde nicht mehr daran erinnern konnte! Durch den rasanten Ablauf der vielen Disziplinen und der Überfülle von Informationen, wurde mein Gehirn offensichtlich überfordert...

Am anderen Tag führte ich einige Gespräche mit Kollegen. Sie bestätigten mir die gleichen Erfahrungen. Wir Menschen sitzen vor dem Flimmerkasten und wissen schon nach kurzer Zeit nicht mehr, was wir konsumierten. Der „Genuss" derartiger Fernseh-Anlässe - mit einer Vielzahl von Disziplinen in einem kurzen Zeitraum - sind schlecht für den Sport. Sie führen nämlich beim Zuschauer zu einer Überforderung und Übersättigung! Auch im Schwimmsport ist die Vielzahl der Disziplinen für den Laien fast unüberschaubar. Die einzelnen Sparten werden dadurch abgewertet und das ist sehr schade. Hier hilft nur eines: Weniger ist mehr!

Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei der ANZAHL der Sport-Anlässe zu beobachten: Immer mehr Turniere im Tennis und bei den alpinen Disziplinen immer mehr Weltcup-Rennen. Durch die Vielzahl der Veranstaltungen und Disziplinen, findet eindeutig eine Abwertung dieser Events statt.

Wie war das noch in den 60er-Jahren? Nicht alle Familien konnten sich damals ein eigenes TV-Gerät leisten. Auch wir nicht. Ich erinnere mich gut, wie die ganze Familie zu Fuss ins Dorf pilgerte, um Mitte Januar in einem Restaurant die Lauberhorn-Abfahrt Life im TV zu sehen. Das war damals ein Gross-Ereignis! Alle wollten bei diesem Anlass dabei sein. Im Saal des Restaurants waren ca. 40-50 Personen vor einem Fernsehgerät versammelt, welches etwas erhöht aufgestellt wurde. Die Zuschauer, in einer gespannten Erwartungshaltung und guter Laune, konsumierten entsprechend... Es kam die grosse Zeit von Collombin, Klammer & Co.

Es ist schon klar: Spitzensport ist auch ein grosses Geschäft und jeder grössere Sport- oder Ferienort möchte eine eigene Veranstaltung durchführen. Aber durch die andauernde Kommerzialisierung zur „Massenware", erweisen sie dem Sport einen Bärendienst. Deshalb nochmals: Weniger wäre mehr!

Der FC Luzern am Abgrund

Mentale Aspekte im Sport und das Problem des FCL. Interview mit DANIEL WYRSCH, erschienen in der „Neuen Luzerner Zeitung" vom 18. Oktober 2014.

141018 - Interview   FCL